Freitag, 13. Mai 2016

Lumpi im Horrorland - oder- Der Hund auf dem Volksfest/Jahrmarkt



Beine, Beine, nichts als Beine!
Und so einen Höllen Lärm!
Oh nein!!! Dieses Monster frisst die Menschen!!!!
Herrchen tu doch was!
Hörst du nicht ihr schreien?
Siehst du nicht, was dieses Monster macht?
Die Menschen werden durch die Luft geschleudert!
Die lauten Geräusche tun mir in den Ohren weh. 
Ich fühle die Bässe im Magen bummern.
Überall sind Beine, denen ich ausweichen muss.
Herrchen ich will hier weg!
Ich hab solche Angst!
Was habe ich getan, dass du mich hier hinschleppst?
Bitte bring mich nach Hause!


Es war einmal ein kleiner Hund, der hieß Lumpi.

"Seit ihr fertig? Wir wollen los!" rief  Herrchen. Lumpi lief natürlich auch zur Tür. Los ist immer gut. "Ja Lumpi, du kommst mit. Du gehörst ja auch zur Familie und dieses Wochenende gibt es was ganz besonderes".
Er ahnte nicht, dass dieser Spaziergang anders sein würde als sonst.

Herrchen setzte Lumpi ins Auto und fuhr los.
"Toll" dachte Lumpi, "es geht auf die Tobewiese. Da fahren wir immer mit dem Auto hin".

Nach einiger Zeit kam das Auto zum stehen.
"Seltsam", dachte Lumpi "hier sind wir doch ganz wo anders. Und hier ist es ganz schön laut".

Herrchen holte Lumpi aus dem Auto, leinte ihn an und lief los.
Je weiter sie gingen, um so mehr Menschen kamen ihnen entgegen und auch hinter ihnen her.
Es wurde immer lauter.
Lumpi sah fast nur noch Menschenbeine und Füße, die sich bedrohlich näherten.
Es herrschte ein furchtbarer Krach.
Überall her dröhnten ohrenbetäubende, metallisch klingende Stimmen.

Lumpi hatte furchtbare Angst, aber Herrchen ging einfach weiter.

Immer wieder berührten fremde Beine und Füße den kleinen Hund.
Als Lumpi sich an einer kleinen Stelle umschauen konnte, traute er seinen Augen nicht.
Ein riesen großes Monster hatte viele Menschen verschluckt!
Es wirbelte sie durch die Luft!!
Es versuchte sie bestimmt zu töten!!!
Die Menschen schrien fürchterlich und alle standen nur herum und schauten zu!!!
"Herrchen! Tu doch was!"
Die Menschen strömten einen eigenartigen Geruch aus.

Lumpi war vor Angst wie gelähmt.
Aber Herrchen ging einfach weiter und zog Lumpi mit sich.

Sie kamen an weiteren Monstern vorbei und überall wiederholte sich das Szenario.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden die Menschenbeine weniger.
Erst jetzt merkte Lumpi, dass sie auf dem Weg zurück zum Auto waren.

Endlich im sicheren Auto schlief Lumpi völlig erschöpft ein.


Ein wirkliches Happy End hat die Geschichte nicht.
Aber eine Moral:

Bitte denkt an eure Hunde und lass sie bei Volksfesten und Jahrmärkten Zuhause!
Für einen Hund ist dieses laute Fest mit den vielen Menschen einfach nur Horror!
Sie können die vielen Eindrücke nicht zuordnen, haben einen wahnsinnigen Stress und Angst.

Das sollte keinem Hund zugemutet werden.

Bei uns ist dieses Wochenende Pfingstmarkt. Ein großes Volksfest mit Fahrgeschäften, Ständen, Festzelt und vielen Menschen.

Jedes Jahr tun mir die armen Hunde leid, die von ihren Besitzern mitgeschleppt werden.
Viele Menschen denken, es wäre für den Hund eine gute Übung, oder eine Abwechslung.

Aber das ist es nicht. Es ist reiner Stress.

Ich war eben da, um für euch das Foto aus Hundesicht zu machen. Und mal gezielt darauf zu achten, was ich aus Hundesicht wahrnehmen würde.
Es war noch nicht so viel los. Und trotzdem sind schon jede Menge Beine, denen Hund ausweichen müsste. Und wahnsinnig viele, sehr laute Geräusche.
Auch die Fahrgeschäfte, in denen kreischende Menschen herum geschleudert werden, müssen aus Hundesicht sehr beängstigend sein.


Eure Hunde freuen sich viel mehr, wenn sie im Körbchen schlafen und nach eurer Heimkehr mit euch auf einer Wiese tollen dürfen.





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